Gerne informieren
wir Sie über Entwicklungen und Änderungen auf unserer Farm und unserer
Website. Ältere Beiträge finden Sie in unserem news-Archiv
Bitte beachten Sie auch unsere news vom November 06 bis Januar 07
News Februar 2007
News März 2007
Gnädiges Grün
Es hört nicht
auf
So ein bisschen Größenwahn
News April 2007
Die Großen im Schatten
Kost für Kapstadt
Das Phänomen Unkas
Geronimos große Liebe
Elefanten ante portas!
News Februar 2007
So an der Nase herumgeführt hat uns der Himmel noch nie. Tolle Wolken bauten sich auf, machten Hoffnungen auf das erlösende Nass, aber Fehlanzeige. Der Westwind kam gerade immer im falschen Augenblick und riss das ganze schöne Bild auseinander.
Wir waren im Februar und später auch im März wieder einmal in der Situation - wie allerdings die meisten Nachbarn auch - zu glauben, überall um uns herum regnet es, nur wir bekommen nichts ab. Später am Ende der Regenzeit stellte sich dann heraus, dass wir im Vergleich zu einigen Nachbarn noch relatives Glück gehabt haben.
News März 2007
Das haben wir ja längst gelernt: Die Natur gibt und nimmt – in Afrika besonders unmissverständlich. Unsere große Sorge um Weide, Wild und Vieh nach dem großen Brand im September vorigen Jahres hat sich zum großen Teil als unbegründet erwiesen. Im Gegenteil – trotz geringen Niederschlags von unter 200 Millimetern hat es gerade dort frisches grünes Gras gegeben, wo das Feuer am heftigsten gewütet hatte. Das ahnten wir zwar im Prinzip, aber so deutlich haben wir es uns dann doch nicht vorgestellt. Die Folge ist, dass wir soviel Wild wie noch nie haben und wir – wenn es nicht wieder einen Brand gibt – bis zum nächsten Regen für unsere Pferde und Rinder genug Weide haben.
Das ändert allerdings nichts
daran, dass unsere Wasserprobleme an einigen Posten eher schlimmer geworden
sind, weil die Dämme diesmal überhaupt keinen Zulauf hatten.
Die Trauer um die vielen schönen alten, verbrannten Bäume begleitet
uns immer noch. Aber auch hier hat die Natur einen gnädigen Weg gefunden
und viele Wunden mit neuem Grün kaschiert. Nicht erfüllt hat sich
eine andere Hoffnung. Experten haben uns während und nach dem großen
Brand damit getröstet, dass das Feuer viele der überhand nehmenden
Dornenbüsche zerstören werde und damit wieder Platz für das
Gras sei. Im Moment haben wir den Eindruck, dass es den Büschen eher besser
denn je geht.
Den Viehdiebstahl vom Dezember – immer noch nicht aufgeklärt! – in frischer Erinnerung treffen wir immer wieder auf Beweise von Wilderei. Mal ein Kadaver hier, mal eine Schlinge dort. Ein ebenso kurioses wie ärgerliches Fundstück war unmittelbar an unserer nördlichen Grenze eine ehemalige Polizeijacke – eindeutig von Oryxfleisch blutverschmiert. Vielleicht waren wir dem Täter unbewusst so nah auf den Fersen, dass er sich dieses Beweisstückes entledigte. Da wir auf 9000 Hektar nicht jederzeit überall sein können, dürfen wir sicher davon ausgehen, dass sich in unserem Busch noch mehr abspielt, als wir wissen. Aber wir treffen unsere Vorsichtsmaßregeln und werden irgendwann sicher auch erfolgreich sein.
Wer sie kennt die Teckel, weiss, dass ein bisschen Größenwahn immer dabei ist. Unsere kaum ein Jahr alte Dunja vom Zigeunerbusch – aus unserem 40 Jahre alten Zwinger – hat das Maul zweimal etwas zu voll genommen. Es wollte ihr einfach nicht gelingen, 200 Kilo Oryx oder 250 Kilo Kudu zu apportieren. Ansonsten hat sie aber bei ihren ersten beiden Nachsuchen auf afrikanische Antilopen alles richtig gemacht. Für den schon etwas erfahrenen Afrikajäger übrigens erkennbar: Bei dem Kudu handelt es sich um einen Hegeabschuss.
News April 2007
Nicht im Schatten von Dunja – so weit ist es nun doch noch nicht – sondern weil Schatten in diesem Sonnenland immer vernünftig ist. Unsere beiden Drahthaar Luna und Cato hatten allerdings bei diesem Küchenabschuss von unserem Freund Robert kaum Arbeit. Der junge Oryxbulle lag keine 100 Meter nach dem Anschuss. Nach wie vor versorgen wir unsere Arbeiter und uns – und damit auch unsere Gäste – mit Wildfleisch unserer Farm.
Mütter sind eben wie Mütter, der Vater macht´s aber auch gerne. Nach kurzem Farmaufenthalt muss unsere Tochter Alina wieder zurück zum Studium nach Kapstadt. Wo noch Platz ist im Gepäck werden die Farmprodukte reingestopft. Das Kind könnte ja verhungern! Besonders begehrt – nicht nur bei Alina – ist unser Rauchfleisch, das diesmal übrigens von Roberts Küchenoryx stammt.
Wir hatten ihn schon aufgegeben – und er sich wahrscheinlich auch. Unser Problempferd Unkas, das sich weder an Mensch noch Artgenossen anschließen will, lief noch im vorigen Jahr völlig abgekommen und einsam auf der Farm herum auf der Suche – so dachten wir – nach einem ruhigen Platz zum Sterben. Als er uns jetzt durch Zufall ganz im Süden wieder begegnete, glaubte ich zunächst, wir hätten einen neuen Gast. Er hat sich dermaßen erholt und ist so rund, kräftig und munter, dass wir auch unsere Altersschätzung wohl korrigieren müssen. Anstalten, zu irgendeiner Herde – Mensch oder Tier – wieder zurückkehren zu wollen, machte er allerdings nicht. Ist auch kein Problem, wir haben Platz genug für ihn. Wenn er sich so wohl fühlt ....!
Manchmal kann es auch lästig werden – aber nur manchmal. Da wir unsere Pferde so natürlich wie eine wilde Herde halten, entwickeln sich nicht nur die üblichen Hierarchien sondern auch sehr feste und dauerhafte Bindungen. Geronimos große Liebe z.B. – er ist übrigens Wallach – ist die kleine Stute Flint. Wir nennen sie unser Mongolenpferd, weil sie diesen typischen Trippelschritt hat. Heike liebt diese Stute ebenfalls und reitet sie auch sehr gerne. Grundsätzlich ist das auch kein Problem – so lange, bis man sich bei einem gemütlichen Ausritt plötzlich im Busch begegnet. Einer muss nachgeben. Die Klügere steigt ab.
Sie kommen zurück. Wegen einer Überpopulation in anderen Gebieten
wie z.B. im Etosha Nationalpark oder jetzt auch schon im Damaraland suchen
die Elefanten neue bzw. ihre alten Futterplätze und Einstände. Das
seit Jahrzehnten Elefanten freie sog. kommerzielle Farmland war früher
vor der landwirtschaftlichen Nutzung Elefantengebiet. Der Name unserer Farm
erinnert übrigens noch daran. „Okandjou“ ist die Hererobezeichnung
für „kleiner Elefant“.
In unserem Kalkfelder Hegegebiet hat es nordwestlich in letzter Zeit immer
mal wieder Schäden durch Elefanten und auch gefährliche Situationen
gegeben. So sympathisch diese grauen Dickhäuter sind, auf landwirtschaftlich
genutztem Farmland machen sie auf Dauer mehr Ärger als Freude. Wassereinrichtungen
auf den Farmern könnte man evtl. noch schützen, aber die Zäune
nicht, die für die sinnvolle Rinderbewirtschaftung nötig sind. Dort
wo sich Elefanten längere Zeit aufhalten, wird es bald keine lebensnotwendigen
Schatten und Nahrung spendenden Bäume mehr geben. Schwere Unfälle
werden nicht ausbleiben. Wir Farmer und der staatliche Naturschutz müssen
also eine Lösung finden.