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Bitte beachten Sie auch unsere news vom März bis April 2010
News Mai und Juni 2010
Mai
Juni
News Mai 2010
Alinas Freund – heute sagt man wohl ganz unverfänglich Sozialpartner – und unser Manager Eduard hat am 27. Mai seinen 30. Geburtstag gefeiert. Als Farmer in so einem großen und weitläufigen Land wie Namibia ist man froh über jeden Anlass zum Feiern. Man kann eben nicht mal schnell in die Kneipe an der Ecke gehen, um Freunde zu treffen. Um so schöner ist es, wenn man sich dann mal trifft. Eduards Familie musste über 700 Kilometer anreisen für ein Fest, das eben höchstens alle zehn Jahre stattfindet. In dem Bewusstsein wurde dann auch gefeiert. Schön war´s. Was wir darunter verstehen, davon gibt ein Extraalbum in der Fotogalerie einen Eindruck.
Mal Alina, dann Heike und wieder umgekehrt, diesmal Heike.
Das Flaschenkind erfährt eine Spezialbehandlung, die jetzt schon ahnen lässt, was daraus wird. Das erinnert an Alinas Möbby – auch ein Flaschenkind, das einfach keine Kuh sondern Hund oder Mensch sein wollte. Einen Namen hat es auch schon „Kleinjies“. Das kann was werden…
Die anderen Kälber werden zum Glück auch nicht vernachlässigt. Sie haben ja ihre richtigen Mütter. Namen bekommen sie aber nicht. Das führt nur zu Dramen, wenn die Ochsen dann zum Schlachter müssen. Es ist aber ein gutes Kälberjahr, wenngleich manches Kalb eher wie ein Persianerlamm aussieht. Unsere zwei Bullen haben gute Arbeit geleistet – die Kühe natürlich auch.
Wenn das so weiter geht, wird die Herde bald wieder eine stattliche Größe haben. Allerdings wissen wir nur zu gut, dass uns Dürrejahre wieder zurück werfen können. Die Erinnerung von vor zehn Jahren ist nicht auszulöschen. Damals mussten wir uns im dritten Trockenjahr von der Herde unter dramatischen Umständen trennen.
Diese zwei Ferkel kennen wir ja schon. Zu festen Zeiten den kürzesten Weg über den Reitplatz zur Wassertränke. Dieses blinde Vertrauen in unsere Harmlosigkeit wäre ihnen beinahe zum Verhängnis geworden. Mit unserem Drahthaarrüden Sando hatten wir wohl nicht gründlich genug geredet – in dem Sinne: Es gibt sone und solche Schweine. Die am Haus also wären zu schonen. Sando weiß aber nur, dass er Haus und Hof zu verteidigen hat, und dass das Jagen der Schweine im Busch mitunter von ihm auch verlangt wird. Also hat er sich hinter unserem Rücken auf die beiden Kleinen gestürzt. Um es kurz zu machen: Sie haben es überlebt und haben erstaunlicherweise einige Tage später wieder ihren üblichen Weg zur Tränke genommen.
Eigentlich wollten wir ja nie einen. Jetzt haben wir schon wieder einen. Er heißt Dolorit und ist von bestem Hannoveraner Blut. Hannoveraner? Was haben die mit einem Westernpferd zu tun? Zugegeben nicht viel! Aber – jedes Pferd kann man in der Westernreitweise trainieren, und wir haben Bedarf an etwas mehr Muskelmasse und Schulterhöhe – Gewichtsträger also. Die Reiter werden immer schwerer. Zudem ist Dolorit als Hannoveraner etwas zu klein geraten – zu klein für ein Springpferd. Wir machen also einen weiteren gezielten Versuch mit einem Hengst.
Im Moment warten wir noch gespannt auf die Fohlen des Scheckenhengstes Baracello und pflegen Dolorit derweil, weil er lange Zeit wild im Busch gelebt hat und körperlich wie psychisch einer Spezialbehandlung bedarf.
Grundsätzlich aber ist er in Ordnung. Kann eigentlich auch nicht anders sein, denn er stammt von unserem Freund und Hufschmied Manfred.
Wenn man sie sucht, findet man sie nicht – ob nun Leopard, Gepard oder auch die Kleineren wie Karakal oder Falbkatze – sie sind wachsam und heimlich zugleich. In freier Natur wie bei uns muss man schon sehr viel Glück haben, um ihnen zu begegnen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich am helllichten Tag diesen Serval plötzlich im Baum entdeckte. Auch bei diesem Foto muss man mindestens zweimal hingucken.
Manchmal hilft auch eine Wildkamera, die ganz Heimlichen schließlich doch zu bestätigen. Die Duiker oder Ducker heißen nicht umsonst so. Im Gegensatz zu den ähnlichen Steinböckchen, sind sie bei Gefahr so schnell vom Erdboden verschluckt, dass man oft denkt, es gäbe auf der Farm keine. Es gibt sie zum Glück aber.
Oder der alte Kudubulle – Du kennst ihn, hast ihn aber schon lange nicht mehr gesehen. Dieses Bild sagt Dir warum. Er ist so vorsichtig und schnell, dass ihn nicht einmal die völlig lautlose Kamera richtig erfassen kann. Schön, dass es so ist. Sonst gäbe es wohl kaum noch reife Kudubullen.
News Juni 2010
Ein Diplom hat sie in der Tasche – das der Cape Peninsula University of Technology in Kapstadt. „Tourism Management“ cum laude. Drei Jahre sind schon wieder vorbei. Damit ist aber noch nicht Schluss. Alina studiert in Windhoek weiter, um ihren Bachelor zu machen. Nur die Studienbedingungen sind jetzt vielleicht etwas anders. Das Farmgeschehen im Blick beim Lernen – das könnte ja ablenken.
Hat es aber überraschenderweise nicht. Auch das erste Windhoeker Semester hat sie mit einigen Prüfungen bereits erfolgreich abschließen können. Der Prüfungsraum in Otjiwarongo war allerdings etwas nüchterner als die Lernumgebung.
Fußball-WM in Afrika – das ist auch Fußball-WM auf einer namibischen Farm. Bei der Fußballverrücktheit der Afrikaner war es unmöglich, einen normalen Arbeitsbetrieb aufrecht zu erhalten. Wir verstehen das nur zu gut. Schließlich interessiert uns dieses Großereignis auch. Irgendwie arbeiten wir das afrikanisch wieder nach. Was gegen Mexico so gut anfing endete für Südafrika – und damit auch für unsere Arbeiter – leider mit einem Desaster. Wie alle Afrikaner stiegen auch unsere Leute dann auf Ghana um. Dass Ghana gegen Deutschland verloren hatte, war ja noch zu ertragen, weil Ghana trotzdem weiter kam. Aber dann…
Dass sie nicht automatisch auf Deutschland umgeschwenkt sind, spricht ja doch eher für unsere Arbeiter. Eben nicht nach dem Motto „wes Brot ich ess…“. Übrigens: Fernsehen gibt´s bei uns nur bei Großereignissen. Bin mal gespannt, wie lange wir das noch durchhalten.
Bevor man auf einer Farm etwas wegschmeißt, überlegt man sich das x-mal. So sieht es dann oft auf dem Hof oder in der Werkstatt auch aus. Schmeißt Du aber was weg und räumst gründlich auf, am nächsten Tag kannst Du garantiert davon etwas gebrauchen. Aber das kennt ja auch jeder Heimwerker. Also heben wir auch alte Reifen auf. Gebrauchen können wir sie immer wieder, diesmal für den Roundpen. Wir haben nämlich immer mal wieder ein junges Pferd – im Moment ist es Lesotho Star – das unten durch kriechen will anstatt sich für unsere Übungen zu interessieren.
Eine gute Milchkuh ist auch nur dann eine gute Milchkuh, wenn sie ein Kalb bekommt. Eduards Pampelmuse hat uns alle lange auf die Folter gespannt. Aber jetzt ist es so weit. Sie hat jetzt ihr Kälbchen, und die Zapfsäule ist im Übermaß gefüllt.
Unsere anderen Bonsmara-Rinder sind eine Fleischrasse, die natürlich auch Milch für ihre Kälber hat, aber nichts abgeben kann. Jetzt wird´s auch bald Käse auf Gross-Okandjou geben.
Da machst Du Dir Gedanken über die richtige Rinderrasse – Fleisch oder Milch – Bonsmara, Brahmanen, Simmentaler oder eben Jersey wie Pampelmuse – und dann bringt Alina plötzlich zwei Bastarde an. Gerettet vor dem Messer des Metzgers. Natürlich nicht kostenlos. Da sie nun auch noch weiblichen Geschlechts sind, werden sie wohl auch eines Tages von unseren reinrassigen Bonsmarabullen gedeckt werden. Da kommst Du dann in die Zwickmühle, wenn Dir gesagt wird, Du warst doch noch nie Rassist….
Mindestens zweimal hatte er im vorigen Jahr alle Zäune überwunden und wahrscheinlich einige unserer Stuten „beglückt“. Nur welche? So übel war der Hengst des Nachbarn eigentlich nicht, aber nicht gut genug zur Zucht. Nach energischem Bitten hat sich unser Nachbar schließlich bereit erklärt, seinen Hengst kastrieren zu lassen, weil er durch nichts aufzuhalten war. Mindestens zwei Stuten haben schon Fohlen verloren – darunter Hotline und Flint. Es sind aber offensichtlich noch einige tragend - u.a. Flicka – die nicht von Baracello gedeckt worden sind.
Ein sehr ärgerlicher Rückschlag in unserer Zuchtplanung.
Glück im Unglück. Der Verlust Dunjas durch eine schwarze Mamba war für uns alle hart. Glücklicherweise aber war ihre Schwester Danni schnell heiß und wurde von einem hervorragenden Rüden gedeckt. Das Ergebnis „liegt jetzt vor“. Emma und Emil vom Zigeunerbusch bleiben bei uns. Wenn man Emma genau ins Gesicht schaut, glaubt man die junge Dunja zu sehen.
Aber keine Sorge, wir sind alte Hundeleute und erwarten keine zweite Dunja. Jeder Hund hat bei uns das Recht auf Individualität, und wir freuen uns darauf.
Offensichtlich durch den Jagddruck in der Nachbarschaft und auch durch Wilderei werden die Oryx immer vorsichtiger. Das ist ein bekanntes Phänomen. Natürlich sind sie auch immer noch tagaktiv, aber ihre nächtlichen Aktivitäten nehmen zu. Bilder der Wildkamera bestätigen das. Auf diese Weise sieht man dann auch mal die gerade für den deutschen Jäger interessanten Abnormitäten.
Die nächtliche Trophäenjagd ist in Namibia verboten. Das ist gut so. Wach zu bleiben lohnt mitunter dennoch. Der überwältigende Sternenhimmel lädt zum Träumen ein. Durch die Licht- und Luftverschmutzung weiß man vielerorts in Europa gar nicht mehr, wie die Milchstraße aussieht. Wenn man sich hier an die verwirrende Vielfalt gewöhnt hat, entdeckt man auch das eine oder andere Sternbild.