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Bitte beachten Sie auch unsere news von April und Mai 2009
News Juni 2009
Schwere Jagd – interessante Jagd!
Neue Bewohner des Hühnerstalls
News Juni 2009
So kann man das eigentlich nur verstehen. Eine Geldstrafe von 500 Namibdollar – ca. 45 Euro – für Wilderei. So geschehen im Magistratsgericht von Omaruru. Im Januar – wir hatten es gemeldet – war es der Polizei endlich einmal gelungen an unserer Südgrenze Wilderer zu fassen. Ein Ereignis von Seltenheitswert, obwohl bei uns und unseren Nachbarn regelmäßig Vieh gestohlen und gewildert wird. Wir hofften natürlich auf ein Urteil mit abschreckender Wirkung – und nun das! Damit aber nicht genug. Die drei Wilderer bekamen pro Kopf auch noch 200 Dollar zurück, weil sie vorher eine Kaution von 700 Dollar hinterlegen mussten, um der Untersuchungshaft zu entgehen. Und noch eins drauf: Der Oryx wurde mit einem Gewehr gewildert, das zunächst beschlagnahmt wurde. Der Haupttäter hat nun einen Antrag auf Herausgabe des Gewehres gestellt mit der Begründung, dass er auf die Ziegen seiner Schwiegermutter aufpassen müsse. Fragt sich, gegen wen er die Ziegen verteidigen muss. Vielleicht gegen seine Mittäter? Die Chancen, die Waffe wieder zu bekommen, stehen übrigens sehr gut. Kompliment an den Verteidiger! So fällt es allerdings schwer, an die namibische Justiz zu glauben. Wir werden es trotzdem weiter versuchen.
Darauf sind wir stolz. Die meisten unserer Pferde sind mittlerweile so ausgebildet, dass sie problemlos auch von kleinen Kindern geritten und gehändelt werden können.
Man könnte sogar sagen, dass sie eine Ausstrahlung haben, die den Kleinen von vornherein die Angst vor diesen großen Tieren nimmt. So ist es dann auch ganz selbstverständlich, dass die kleinen Anfänger wie die fünfjährige Lena und der zweijährige Michel nicht nur von oben dem Pferd sagen können, wo es lang geht, sondern auch am Boden. Das Vertrauensverhältnis zwischen Pferd und Reiter ist eben nicht von der Größe abhängig.
Epuku – die graue Maus – gibt uns Rätsel auf. Sie ist nun etwas älter als ein Monat und wächst ganz normal. Aber was für eine Farbe wird sie schließlich haben? Bleibt sie so grau? Wird sie ein Falbe oder gar ein Schimmel? Palomino wie die Mutter wohl eher nicht. Den Vater kennen wir nicht. Wenn jemand eine Idee hat, wie Epuku in einem Jahr aussehen wird, sind wir für jeden Hinweis dankbar.
Unser neuer, junger Bonsmarabulle von Silvia hatte sich anfangs ja noch etwas ungeschickt angestellt. Die älteren Rinderdamen mussten ihm erst einmal zeigen, wie das normalerweise so geht. Der Nachhilfeunterricht zeitigt seine ersten Erfolge – wenigstens was die Technik angeht. Was er wirklich drauf hat, wird sich dann in neun Monaten zeigen. Blöffen kann er nicht, denn an seiner schwarzbraunen Farbe wird man seine Kälber erkennen können.
Schwere Jagd – interessante Jagd!
Es hat kaum ein Jahr gegeben, in dem die Jagd so mühsam ist wie diesmal. Überall im Land gibt es genug Gras, so dass sich das Wild nicht auf die wenigen Oasen zurückziehen muss. Wir gehören wegen unserer behutsamen, nachhaltigen Beweidung oft zu diesen Oasen. Zudem steht das Gras so hoch wie nie, der Busch hat zugenommen und die Kudupopulation hat landesweit vor allem wegen der Kudutollwut abgenommen. Die unterschiedlich rücksichtsvolle Bejagung von Nachbarn, die keine Jagdfarmer sind und nicht unserem Hegering angehören, kommt noch erschwerend hinzu. Trotzdem waren wir auch im Juni jagdlich erfolgreich, wenn auch mit erheblich größeren Anstrengungen als üblich. Aber ein wirklich passionierter Jäger liebt diese Anstrengungen und wird meist dafür auch belohnt – so wie Bernd zum Beispiel. Ein kapitaler Kudu nach spannender Pirsch oder ein Einzahn,
der hochflüchtig beim Nachschießen ein Rad wie ein Hase schlug sind allemal eine Entschädigung für die Strapazen ebenso wie überraschende Anblicke von Warzenschweinen, die sonst irgendwo auf Nimmerwiedersehen im hohen Gras verschwinden.
Übrigens trotz dieser Mühsal und trotz der Tatsache, dass immer mehr Jagdfarmer auf Wildcamps – also Gatter wenn auch große – setzen, bleiben wir dabei auf die Gäste zu hoffen, die die freie Wildbahn bevorzugen. Siehe oben: Schwere Jagd – interessante Jagd!
Neue Bewohner des Hühnerstalls
Früher war es ein komfortabler Hühnerstall mit angeschlossener Werkstatt. Diverse Um- und Ausbauten haben ein bewohnbares Haus daraus gemacht. Diverse – oft wechselnde – Manager haben jeweils ihre persönliche Note eingebracht. Wenn diese Note manchmal auch nur noch mehr Dreck und Siff als beim Vorgänger war. Jetzt soll alles anders werden. Eduard und Alina sind jetzt dort eingezogen, nachdem sie einige Umbauten nach ihrem Geschmack vorgenommen haben. Ganz fertig geworden sind sie noch nicht.
Aber dieses Haus wird wahrscheinlich auch nie ganz fertig. Auf jeden Fall wird es bald möglich sein, auch hier Gäste zu bewirten.
Gut, es ist ein Reifenprofil. Na und? Was aber ist auf diesem Profil zu sehen? Staub natürlich im staubigen Namibia. Könnte sein, ist es aber nicht. Es ist Frost. Fotografiert für denjenigen, der immer noch glaubt, Afrika ist gleich Sonne und gleich Hitze. Bei uns auf der Farm hatte es im Juni in einigen Morgenstunden Temperaturen unter Null Grad. In Omaruru waren es sogar minus zehn Grad. Nichts Ungewöhnliches. Besonders nach dieser guten Regensaison haben die Experten damit gerechnet. Was das für die nächste Regensaison bedeutet, wagen dieselben Experten nicht vorauszusagen. Wir freuen uns, dass so einiges Ungeziefer vernichtet wird – leider aber auch einige Pflanzen im Garten mussten wieder mal dran glauben. Aber so ist das nun mal in diesem Land.