Gerne informieren
wir Sie über Entwicklungen und Änderungen auf unserer Farm und unserer
Website. Ältere Beiträge finden Sie in unserem news-Archiv
Bitte beachten Sie auch unsere aktuellen news vom Juli, August, September
Ihr Immo Vogel
Nach gut zwei Monaten hat sie es geschafft. Fatima – das Fohlen von Hotline – kommt wieder alleine auf die Beine und hat damit offensichtlich die mysteriöse Sleeping Foal Sickness überstanden. Jetzt bleibt abzuwarten, wie sie sich weiter entwickelt. Als zweitältestes ist sie jetzt das kleinste von unseren fünf Fohlen.
Auf einer Farm kannst Du so vieles falsch machen, ohne es vorher ahnen zu können. Wegen des Missgeschicks von Fatima hatten wir den Fohlen die Glockenketten zum Schutz gegen Raubwild abgenommen. Wie wir im August berichtet hatten, führen wir die Auslösung ihrer Krankheit darauf zurück, dass sie mit ihrer Kette im Busch hängen geblieben war und sich erst nach enormem Stress hatte befreien können.
Das Hengstfohlen Sonntag nun – obwohl gut bewacht von seiner Mutter Lina
und anderen Pferden aus der Herde – ist von einem Leoparden oder Geparden
angefallen und verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich unweit des Farmhauses.
Sonntag hat die Attacke gut überstanden. Im Gegensatz zu drei Kälbern,
die in der Nähe vom Kakaduposten eindeutig von einem Leoparden gerissen
worden sind.
Für eine Detailansicht das Bild bitte anklicken.
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Der Blick von oben schmeichelt . Gross-Okandjou ist z.Zt. noch trockener, als es den Anschein hat. Mit der Weide werden wir auskommen, aber die Wassersituation wird immer dramatischer. Jetzt ist auch der fünfte Posten ausgefallen. Das Bohrloch am Brackwasserposten ist trocken. Das hat es zu unserer Zeit noch nicht gegeben. Ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont aber ist erkennbar. Die kleine Regenzeit – oft ausgefallen in den letzten Jahren – hat im Oktober schon einige Millimeter Niederschlag gebracht. Am Haus sind es rund 30 Millimeter.
Jetzt, wo es passiert ist, wissen wir gar nicht so genau, ob wir das wirklich
toll finden sollen. Auf der Farm ist ab sofort das Telefonieren mit Handies
möglich. Für uns ist das natürlich eine enorme Erleichterung,
weil wir aus dem Busch jederzeit das Haupthaus anrufen können, um evtl.
Hilfe anzufordern – vorausgesetzt wir stecken nicht irgendwo in einem
Funkloch. Aber wenn ich mir vorstelle, dass unsere Gäste ihren Alltagsstress
mit ihren Handies bei uns einschleppen, dann graust es mich. Der Charme des
afrikanischen Farmurlaubs besteht ja nun einmal auch darin, all das Gedöns
aus dem hektischen Europa hinter sich lassen zu können.
Da müssen wir auf die Vernunft unserer Gäste hoffen.
Die Debatten über die Landreform laufen nach dem klassischen Muster ab.
Je weniger jemand weiß, desto abenteuerlicher wird drauflos spekuliert
– und das leider auch in als seriös bekannten Medien.
Fakt ist, dass es noch keine Farmenteignungen gegeben hat. Fakt ist ebenso,
dass etwa 20 Farmer in höflich formulierten Briefen von der Regierung aufgefordert
worden sind, ihre Farmen dem Staat zum Kauf anzubieten. Wieviele das tun werden,
was für einen Preis sie für ihr Land bekommen und was genau passiert,
wenn sie sich weigern zu verkaufen, ist im Moment nicht bekannt. Fakt ist auch,
dass die Farmerschaft verunsichert ist. Und daran ist in hohem Maße auch
die Regierung schuld, weil sie es bis heute immer noch verabsäumt hat,
klare Kriterien der Landreform und auch möglicher Enteignungen vorzulegen.
An Einsicht in eine notwendige Landreform und an Bereitschaft zur tatkräftigen
Unterstützung fehlt es nicht – auch nicht innerhalb der Farmerschaft.
Das wurde gerade jetzt wieder deutlich, als der Namibische Farmerverband auf
seiner Jahrestagung einen neuen Vorsitzenden gewählt hat. Raimer von Hase
geht mit einigen neuen Ideen und viel Kooperationsbereitschaft auf die Regierung
zu. Sicher muss jetzt auch erst einmal die Parlaments- und Präsidentenwahl
Mitte November abgewartet werden.
Eine persönliche Bemerkung:
Ich glaube fest daran, dass es in Namibia keine simbabweschen Verhältnisse
geben wird und auch in einem möglichen Enteignungsverfahren die Rechtsstaatlichkeit
gewahrt bleibt.