Gerne informieren
wir Sie über Entwicklungen und Änderungen auf unserer Farm und unserer
Website. Ältere Beiträge finden Sie in unserem news-Archiv
Bitte beachten Sie auch unsere news vom Juli bis September 2010
Ein kleiner aber herzlicher Gruß aus gegebenem Anlass an alle Freunde, Gäste und Nachbarn von Gross-Okandjou!
News Oktober und November 2010
Oktober
November
News Oktober 2010
Plötzlich im Oktober ging es Schlag auf Schlag. Eigentlich – so dachten wir – hätte es ja auch schon im August passieren können oder wenigstens im September. Aber irgendjemand muss sich verrechnet haben, oder wir waren einfach zu ungeduldig, neugierig ob sich denn nun unsere Hoffnungen in den Scheckenhengst Baracello erfüllen würden. Innerhalb weniger Tage kamen dann alle fünf Fohlen nach Baracello und dann auch noch Speedy das Fohlen von Ruckzuck von einem anderen Vater. Ruckzuck kam schon tragend zu uns. Jetzt also sind sie gesund und munter da. Und das bleibt hoffentlich auch so. Den Anfang machte Spring mit Francesca,
dann eben Ruckzuck mit Speedy gefolgt von Isabella mit Barella,
Omuriro mit Rubens
, Miriam mit Tosca
und schließlich Toffee mit Luciano
. Interessanterweise waren von den neun Fohlen in diesem Jahr nur zwei männlich. Diesmal hätten wir gerne ein, zwei Hengstfohlen mehr gehabt, um eine größere Auswahl zu haben. Einen Hengst würden wir nämlich gerne behalten, wenn er züchterisch in unsere Vorstellungen von einem namibischen Westernpferd passt.
Cheyenne ist mittlerweile bis zum ersten Aufsitzen vier Jahre alt geworden. Für ehrgeizige Turnierreiter oder auch Züchter in Europa und Amerika möglicherweise eine mittlere Katastrophe – Zeitverschwendung. Das allerdings kann nur jemand sagen und denken, dem der schnelle sportliche und finanzielle Erfolg wichtiger ist als die Gesundheit und die gewissenhafte Grundausbildung des Pferdes schon am Boden.
Ruhe und Geduld gepaart mit dem Vertrauen zwischen Pferd und Mensch – das ist der richtige Weg. Zeit sollte dabei keine Rolle spielen. Die bekommt man später ohnehin mehrfach zurück. Und wenn Afrika eines hat, dann ist es Zeit. Cheyenne – Vater Quarter und Mutter Wüstenpferd – hat so viel Potential, dass Fehler aus Ungeduld besonders schade wären.
Rinder auf namibischen Farmen – da muss man nicht drumherum reden - sind in erster Linie ein Wirtschaftsfaktor, und die männlichen Tiere werden spätestens nach drei Jahren geschlachtet. Das ist normal und auch richtig so. Bis dahin allerdings haben sie ein Leben, um das sie jedes europäische Rind beneiden würde. Janas Sonderzuwendung für das mit Hufproblemen geborene Kalb ist dann aber doch eher die Ausnahme. Aber es hat sich gelohnt – natürlich nicht finanziell. Dafür ist der Aufwand viel zu groß, aber Forest hat´s geschafft und ist schon wieder fast ein normales Kalb. Fast – denn seit es einen Namen hat, entgeht dieses Bullkalb möglicherweise auch dem Metzger.
Damit nicht der falsche Eindruck entsteht, uns seien die Tiere wichtiger als die Menschen, sei auch noch ein anderer Nachwuchs vermeldet. Bianca – die Lebensgefährtin von Junias – hat ein strammes Mädel zur Welt gebracht. Sie heißt Juliasa und dass sie stramm ist, muss man eigentlich nicht besonders betonen. Das erklärt vielleicht auch, warum die Eltern ursprünglich von Zwillingen ausgegangen sind.
Wahrscheinlich war der Oktober ganz normal. Aber die Wetterfrösche hatten uns so konkrete Hoffnungen gemacht, dass es eine überdurchschnittliche „Kleine Regenzeit“ geben könnte. Die blieb zumindest im Oktober bei uns aus. So freuten wir uns über herrliche Kakteenblüten und die Tatsache, dass unsere Tiere anständig miteinander umgehen.
News November 2010
So ganz falsch lagen die Wetterfrösche dann doch nicht. Wenn auch nicht überwältigend wie anderswo im Land gab es im November einige nette Schauer, die sich im Farmdurchschnitt auf 39 Millimeter summierten. Genug, um etwas grüne Hoffnung zu wecken.
Es kam dann allerdings nichts mehr hinterher, so dass das Grün langsam wieder verblasst. Jetzt warten wir mal ab, ob die Meteorologen bei der großen Regenzeit richtig liegen. Auch da sprechen sie von durchschnittlich bis überdurchschnittlich. Durchschnittlich würde uns ja schon reichen, wenn nur unsere Dämme voll werden und der Okandjou wieder mal läuft.
Vier bis sechs Wochen sind vergangen. Ein bisschen Regen, ein bisschen Grün – und schon bekommen die in der kargen Trockenzeit geborenen Fohlen Speck auf die Rippen.
Sie kosten selber schon an den frischen Halmen, vor allem aber ist die Milch ihrer Mütter erheblich nahrhafter
.
Die Lust am Toben nimmt sofort zu.
Es kann nichts Besseres passieren, als dass sie in die Regenzeit hineinwachsen.
So sieht Epuku heute aus. Die ehemals graue Maus hat jetzt seit einigen Monaten konstant diese Farbe. Wird das so bleiben? Manchmal denken wir, da käme doch der Falbe durch. Aber eigentlich verändert sich nicht wirklich etwas. Wer glaubt, mehr zu wissen?
Alina hat sich jetzt entschlossen, auch noch ihre Basotostute Hotline zu dem Hannoveraner Hengst Dolorit zu stellen, nachdem Meike schon bei ihm ist. Sicher eine richtige Entscheidung, weil es uns im Moment noch um etwas mehr Muskelmasse gehen muss – und davon hat Dolorit von Tag zu Tag mehr. Meike übrigens haben wir bisher immer für ein Warmblut gehalten. So wurde sie uns damals auch verkauft. Jetzt haben wir allerdings herausgefunden, dass sie eine reinrassige Vollblutstute ist, die auf mehrere 100 Jahre alte englische Vorfahren verweisen kann. Also Dolorit – etwas mehr Respekt bitte!
Emil hat´s schon schwer. Noch kein Jahr alt und er muss schon so tun, als ob er ein ganz Großer wäre. Also probiert er mal, seinen ganzen Mut und seine ganze Kraft an einem Pavianbaby aus. Das machte schon einen gewaltigen Eindruck. Was ihm wohl noch nicht so ganz klar war ist, dass auch Affenbabys Mütter haben. Bei seinem geordneten Rückzug fiel ihm vielleicht das Schicksal unserer Drahthaarhündin Luna ein, die gegen eine Affenübermacht ihr Leben lassen musste. Ein erfrischendes Bad und ein Plausch mit einem größeren Freund gaben dann wieder die dackelmäßige Gelassenheit.
Man muss sie nur anzapfen – die Energiequelle Sonne. Wenn Namibia etwas reichlich hat, dann ist es die Kraft dieses Planeten. Eine Kraft, die noch viel zu wenig genutzt wird. Natürlich kostet das alles viel Geld, aber die Preise sind deutlich gefallen. So haben wir unsere Solaranlage wieder um einige Paneele erweitern können.
Unser Ziel ist es im Moment, das Kühlhaus mit Hilfe der Solarenergie ständig in Betrieb halten zu können. Das werden wir wohl schaffen. Zukunftsmusik bleiben allerdings Geschirrspüler, Haarföhne oder gar Schweißmaschinen. Um auf diese Wattleistung zu kommen, müssen wir noch erheblich erweitern. Im Moment nutzen wir dafür unseren Generator. Trotzdem sind wir bei den unverschämt steigenden Strompreisen und der Lieferunzuverlässigkeit des staatlichen Stromversorgers Nampower froh, unabhängig zu sein. Vor einigen Jahren haben wir uns noch geärgert, dass wir nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen wurden.
Namibia im Demokratietest. Da gibt es ja viel Licht und auch so einigen Schatten. Für afrikanische Verhältnisse eher Licht. Im November haben Regionalwahlen stattgefunden, die in ihrer Bedeutung nicht mit den deutschen Landtagswahlen vergleichbar sind, zumal die Gouverneure der Regionen nach einer kürzlichen und heftig umstrittenen Gesetzesänderung nicht frei gewählt sondern vom Präsidenten bestimmt werden. Es ist also gewählt worden mit einer mageren Beteiligung von unter 40%. Gewonnen hat übrigens wieder mal die Regierungspartei Swapo. Ob das anders gewesen wäre, wenn die Wahlen so gelaufen wären, wie Wahlen zu laufen haben, ist zumindest zweifelhaft. Das Wahllokal für unser Gebiet hätte ab 9 Uhr geöffnet sein sollen, war es aber erst ab 14 Uhr und schloss um 16 Uhr bereits. Ein Großteil der Wahlberechtigten konnte deshalb seine Stimme nicht abgeben. Ein Schelm, der unterstellen möchte, dass das so gewollt war, weil im Bezirk Omaruru die Swapo mit Stimmenverlusten rechnete.